Die Lunge - 12.000 Liter lebensspendende Luft
Im Ruhezustand atmen wir ca. 12 bis 16 Mal pro Minute ein und wieder aus. Dabei strömt etwa ein halber Liter Luft durch die Atemwege. Pro Tag passieren ca. 12.000 Liter Atemluft unsere Lunge, was einer Menge von 75 gefüllten Badewannen entspricht.
Wie die Äste eines Baumes
Unser Atmungsorgan, die Lunge, ist unglaublich leistungsstark. Sie liegt gut geschützt von den Rippen im oberen Brustkorb und besteht aus zwei Lungenflügeln. Der rechte Lungenflügel besteht aus drei, der linke aus zwei Lungenlappen. In beide Lungenflügel ragen Luftkanäle, die sogenannten Bronchien, wie die Äste eines Baumes mit immer kleiner werdenden Verzweigungen hinein. Die kleinsten dieser Verzweigungen nennt man Bronchiolen. Am Ende der Bronchiolen befinden sich die Lungenbläschen, auch Alveolen genannt. Der Mensch verfügt etwa über 300 Millionen dieser Alveolen. Würde man sie aneinanderreihen, käme man auf eine Fläche von 100 qm. Dank dieser enormen Fläche an Alveolen ist es überhaupt möglich, dass die Lunge – auch bei starker körperlicher Anstrengung – alle Körperzellen mit ausreichend Sauerstoff versorgen kann.
Aufnehmen und entsorgen
Die Aufgabe der Lunge besteht darin, dem Körper Sauerstoff zuzuführen und verbrauchte Luft, also in erster Linie Kohlendioxid, abzuführen. Dieser Luftaustausch vollzieht sich in den Alveolen. Durch deren dünne Hülle tritt der Sauerstoff aus der eingeatmeten Luft in die Blutgefäße über. Gleichzeitig wird auch Kohlendioxid abgegeben. Das Gas entsteht als Abfallprodukt des Zellstoffwechsels und wird mit dem Ausatmen entsorgt. Es nimmt den umgekehrten Weg wie der Sauerstoff: aus dem Blut durch die Wände der Lungenbläschen und die Atemwege ins Freie.
Wie eine Ziehharmonika
Die Lunge hat selbst keine Muskulatur, das übernehmen Zwerchfell und die Zwischenrippenmuskeln. Beim Einatmen dehnt sich der Brustkorb, das Zwerchfell zieht sich nach unten und dabei entsteht mehr Platz im Brustraum. Unter diesen Veränderungen dehnt sich die Lunge, die einen schwachen Unterdruck hat, wie eine Ziehharmonika aus und wieder zusammen.
Reinigung der eingeatmeten Luft
Während des Einatmens filtern unsere Atemorgane Schadstoffe aus der Luft. Eine Reihe raffinierter Atemmechanismen verhindert das Eindringen von Fremdstoffen in die Lunge. Nase, Luftröhre und Bronchien sind mit kleinsten Flimmerhärchen ausgekleidet. Diese fangen eingeatmete Staubpartikel, Pollen und Bakterien auf. Die Flimmerhärchen sind ständig in Bewegung und befördern die schädlichen Partikel an klebrigem Schleim aus der Lunge heraus in den Rachen. Dort wird der Schleim entweder unbemerkt verschluckt oder abgehustet.
Unser Tipp:
Mit der richtigen Atemtechnik kann das Immunsystem gestärkt werden. Beim tiefen Atmen spürt man deutlich, wie sich die Bauchdecke hebt und senkt. Als Faustregel gilt die Formel "4711": 4 Sekunden einatmen - 7 Sekunden ausatmen - und 11 Minuten diese Technik anwenden.
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