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Serie Frauenmedizin Teil 6 - Wieder neue Energie!
Bei einer Unterfunktion produziert die Schilddrüse zu wenige Hormone, die den Stoffwechsel ankurbeln. Doch der Mangel lässt sich leicht beheben.
Klein, aber oho. Auf das schmetterlingsförmige Organ unter unserem Kehlkopf trifft das sicherlich zu. Denn die Schilddrüse produziert lebenswichtige Hormone, die zahlreiche Körperfunktionen regulieren. Ob Verdauung, Pulsschlag oder Wachstum, die Botenstoffe Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) sorgen im ständigen Austausch mit der Steuerzentrale im Gehirn dafür, dass der Stoffwechsel reibungslos funktioniert.Frauen sind häufiger betroffen
Das fein austarierte Zusammenspiel der Hormone kann aber aus dem Gleichgewicht geraten. Anfällig für Schilddrüsenleiden sind besonders Frauen. Vermutlich, weil sie im Laufe ihres Lebens ohnehin viele Hormonschwankungen erleben, so die Fachwelt. Aber natürlich kann auch bei Männern die Schilddrüse streiken. Eine Unterfunktion droht etwa, wenn sie wegen Krebs bestrahlt wird, ebenso kann eine Entzündung des Gewebes oder ein ausgeprägter Jodmangel Auslöser sein.
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Identisch mit dem körpereigenen Hormon
Der Mangel von T3 und T4 im Blut macht sich meist schleichend bemerkbar. Müdigkeit, Gewichtszunahme, Verstopfung und trockene Haut sind ebenso möglich wie Gedächtnisstörungen. Zum Glück gibt es ein einfaches Mittel dagegen: Das fehlende Thyroxin wird durch ein synthetisches Hormon ersetzt, das dem körpereigenen T4 entspricht. Die Dosierung richtet sich nach den Blutwerten. Um eine Überfunktion der Schilddrüse zu vermeiden, beginnt die Behandlung meist mit einer niedrigen Wirkstoffmenge – und wird bei Bedarf langsam gesteigert. Die Tabletten müssen die Erkrankten meist dauerhaft einnehmen. Die Beratung in der Apotheke ist daher von Vorteil.
Das ist wichtig bei Schilddrüsentabletten
- Am besten morgens eine halbe Stunde vor dem Frühstück einnehmen.
- Nur mit Wasser und nicht zum Essen einnehmen. Lebensmittel, Milch oder Kaffee können die Wirkung der Arznei abschwächen.
- Wegen der Gefahr von Wechselwirkungen nie gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln einnehmen.
- Übermäßiges Schwitzen, Herzrasen oder Nervosität können Zeichen einer Überdosierung sein! Solche Symptome in der Arztpraxis abklären lassen.
- Deutschland ist kein Jodmangelgebiet. Eine zusätzliche Gabe des Spurenelements ist bei einer ausgewogenen Ernährung nicht notwendig. Sie kann allerdings in der Schwangerschaft und Stillzeit ratsam sein. Mit der Frauenärztin oder dem Gynäkologen abklären.